Gehaltsvorstellung?
Womöglich bekommen Sie im Vorstellungsgespräch die Frage gestellt, wie hoch Ihr letztes Gehalt war. Bei dieser Frage geht es natürlich nicht in erster Linie um das vergangene Gehalt, sondern um das künftige. Daher ist es sehr wichtig, dass man im Vorfeld des Gesprächs eine Recherche des Marktes durchgeführt hat. Zu einer guten Vorbereitung gehört es, dass man weiß, welches Einkommen in der Branche an dem Standort in dem Karrierelevel für diese Position üblich ist. Bei der Aussage sollte man (nahezu) ehrlich antworten, aber auch klar kommunizieren, warum man sich finanziell verändern will. Mit einer realistischen Gehaltsvorstellung wird man immer punkten können. Auch legitim ist die Gegenfrage, welche Erwartung denn an den künftigen Job seitens des Arbeitgebers gestellt wird. So kann man eher über die Aufgaben und den Verantwortungsbereich argumentieren und lenkt das Gespräch weg von der eigentlichen Gehaltsdiskussion bzw. erhält im besten Fall weitere Argumente. Jeder Personaler hat Verständnis dafür, dass man sich bei einem Jobwechsel nicht nur inhaltlich, sondern auch finanziell weiterentwickeln will. Daher kann man durchaus klar äußern, wo man finanziell in etwa hin will – ggfs. hilft es, eine Brücke zu bauen, indem man auf ein Wunschgehalt verweist, das man bei voller Erfüllung der Aufgabe anstrebt. Dann kann man schon mal vorbauen und zeigt auch, dass man aufgrund der neuen Aufgabe noch nicht alles von Anfang an draufhat.
Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?
Häufig kommt im Bewerbungsgespräch die Frage, wo man sich als Bewerber in 5 oder 10 Jahren sieht. Hierbei gilt es, seine Antwort zuversichtlich und positiv in die Zukunft gerichtet zu formulieren. Außerdem empfiehlt es sich, firmenorientiert zu antworten, das bedeutet, sich so darzustellen, dass man sich in 5 Jahren immer noch in der Firma sieht. Damit dokumentiert man, dass man im Unternehmen eine Perspektive für sich sieht, den Job unbedingt haben will und seine Karriere gerne in dem Unternehmen plant. Bei der Antwort ist es weniger entscheidend, dass man ganz konkret wird, sondern es ist geschickter, dass man den Weg dahin als eine Entwicklung sieht und sich offen darauf einstellt.
Warum wollen Sie Ihren jetzigen Job kündigen?
Bei dieser Frage gilt es ein paar Dinge zu beachten: Zunächst einmal sollte man nicht in Panik verfallen, sondern sich lieber im Vorfeld auf diese Frage vorbereiten. Entscheidend ist, dass man ehrlich antwortet – jedoch gibt es ein paar No-Gos, die man unbedingt vermeiden sollte. Niemand will einen Mitarbeiter einstellen, der über sein ehemaliges Umfeld ablästert, sich über Langeweile beschwert (denn die hätte er durch Eigeninitiative selbst beeinflussen können) oder im alten Job wegen eines Streits hingeschmissen hat (Frustrationstoleranz???) Daher sollte man lieber die Lessons Learned betonen und den Blick nach vorne richten. Die häufigsten Gründe für einen Jobwechsel, die auch gut kommuniziert werden können, sind fehlende Entwicklungsmöglichkeiten, der Reiz einer neuen Branche/innovativer Produkte oder, weil man von dem guten Image des künftigen Arbeitgebers so angezogen wurde.
Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen?
Hier bietet sich die Möglichkeit, dass der Bewerber mit stichhaltigen Argumenten darstellt, warum er oder sie der/die Beste ist (für diese Position). Entscheidend ist dabei, dass man nicht in einen halbstündigen Monolog verfällt, sondern klar und strukturiert darlegt, was einen auszeichnet und einzigartig macht. Am besten man erzählt anhand von Erfolgsgeschichten und Auszeichnungen, denn so werden die Stärken lebendig und verständlich für die Zuhörer. Es gilt hierbei, einen guten Mittelweg aus selbstbewusster Darstellung und überzogener Angeberei zu finden. Letztendlich sollte man mit seiner Antwort auf die Warum-Frage dem Gesprächspartner deutlich machen können, inwieweit man sich von anderen Bewerbern unterscheidet.
Wie stehen Sie zu Überstunden?
Dass dies eine Fangfrage ist, sollte jedem klar sein. Wer sich denkt, dass Überstunden total gut ankommen bei jedem Personaler, hat sich getäuscht. Denn letztlich sind permanente Überstunden nur ein Zeichen von Ineffizienz. Komplett ablehnend sollte man sich natürlich nicht geben, denn man will ja einen engagierten Eindruck hinterlassen.
Am besten man antwortet glaubhaft, denn niemand – auch nicht der Personaler, der Ihnen gegenübersitzt – hat Bock auf Überstunden. Aber diese Frage lässt sich doch gut mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein beantworten: Ein Hinweis auf die eigene strukturierte Arbeitsweise, die Bereitschaft zur Extra-Meile in Hoch-Phasen und das Rückgrat, auch die Wichtigkeit des Privatlebens zu betonen – Zack, fertig: die perfekte Antwort.
Haben Sie sich noch woanders beworben?
Im Vorstellungsgespräch kann einem die Frage nach anderen Unternehmen gestellt werden, bei denen man sich beworben hat. Zunächst mal ist es etwas ganz Normales, dass man nicht nur auf ein Pferd setzt – das weiß auch jeder Personaler. Somit kann man mit offenen Karten spielen und ehrlich antworten. Man muss nicht preisgeben, bei welchem Unternehmen und in welcher Runde man dort schon ist, denn die Aussage, dass man noch Bewerbungen laufen hat, reicht vollkommen aus.
Letztendlich geht es um einen Test Ihrer Ernsthaftigkeit, d. h. ob Sie es mit Ihrer Bewerbung bei diesem Unternehmen wirklich ernst meinen. Das sollte natürlich in Ihre Antwort einfließen, denn schließlich ist dieses Unternehmen ja die erste Wahl ;-)
Man darf schon selbstbewusst antworten, sollte aber aufpassen, dass man nicht zu hoch pokert – das kann nach hinten losgehen, wenn man als Angeber rüberkommt.